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Freitag, 22. Oktober 2021

Jošanica - Plav

Gestern am Spätnachmittag kam der Besitzer des Hostels noch vorbei und meinte, dass sie die Türe des Hostels um 20 Uhr abschließen. Wir sagten ihm, dass das kein Problem sei, da wir ja sowieso nur zum Duschen reinwollten und das hatten wir längst erledigt.

Wir haben dann unsere weitere Reiseplanung gemacht und beschlossen, schon morgen nach Albanien zu fahren, wenn das Wetter mitmacht.

Heute Morgen sah es dann gar nicht so schlecht aus. Ergänzen muss ich zu gestern Abend noch, dass wir von unseren 500GB Daten, die wir hier gekauft haben, noch so gut wie nichts verbraucht haben und in Albanien müssen wir sowieso wieder eine neue kaufen. Um den Netzbetreiber etwas zu schädigen, haben wir uns auf dem Laptop einen Spielfilm aus der Mediathek des ZDF angeschaut. War nach fast 2 Monaten ohne TV auch mal wieder ganz nett.
So und dann nochmal zurück zum Abschließen des Hostels. 

Als wir heute Morgen aufgestanden sind habe ich mal geschaut, ob die Türe schon offen ist, da ich frisches Kaffeewasser holen wollte. War sie nicht. Es war noch abgeschlossen aber der Schlüssel steckte außen. Wir haben dann festgestellt, dass wir ganz alleine hier sind. Auch das Hoftor zum Grundstück war zu. Wir konnten uns somit frei bewegen und hätten im Haus die Küche und alles nutzen können. Bis wir schließlich kurz nach 9 Uhr weggefahren sind, haben wir niemand zu Gesicht bekommen. 
Wir haben halt alles wieder zugemacht inklusive dem Hoftor und sind gefahren. Wir mussten erstmal wieder 11km zurück zur Hauptstraße über die Provinzsträßchen. Da kommt dann schon mal eine Schafherde entgegen aber C. war mit dem Foto ein bisschen langsam und hat einfach im letzten Moment abgedrückt, so dass es das halbe Armaturenbrett gratis dazu gibt.
Es war dann die ganze Zeit ein Mix aus Sonne und Wolken, so dass wir optimistisch für die heutige Tour waren. Wir sind über die Panoramastraße1 in Richtung des Ortes Plav mit dem gleichnamigen See gefahren.

Plav ist eine Kleinstadt mit etwas über 3000 Einwohner. Als wir da durchgefahren sind, müssen die gerade alle auf der Straße gewesen sein. Ich wollte eigentlich noch tanken aber es war das reinste Verkehrschaos und auch vor den Zapfsäulen lange Staus, so dass wir einfach weitergefahren sind.
Die Panoramastraße führt 12 km an der Ostseite des Sees entlang, um den See herum und dann auf der westlich gelegenen Hauptstraße zurück, so dass man den See einmal umrundet. 
Die Strecke kann man sich im Prinzip schenken. Es geht durch ein paar kleine Dörfer mit viel Dreck am Straßenrand, wie es fast überall in Montenegro zu sehen ist. Das Umweltbewußtsein scheint hier noch nicht sehr weit fortgeschritten zu sein.

Man muss auf den kleinen Straßen dann auch ab und zu mal warten, wenn gerade die Schafherde kommt.....
....oder einige Kilometer weiter etliche Pferde ausgebüchst sind und auf der Straße zwischen den Autos rumrennen.
Wir wollten nach der Halbumrundung des Sees eigentlich auf der P9 weiter in Richtung Albanien abbiegen. Das soll eine richtig schöne Passstraße sein aber in Richtung des dortigen Gebirges sah es furchterregend aus. Kohlrabenschwarz und tiefhängende Wolken. Wir haben dann erstmal hin und herüberlegt, ob wir nach Podgorica zurück fahren und haben bei der Sucherei dann das Lakeview Camp Plav, direkt am See gelegen, entdeckt. Es gehört zu einem Restaurant, in dem es laut den Rezesionen in Google hervorragendes Essen geben soll. Wir haben gedacht, das schauen wir uns mal an und haben die Seeumrundung halt doch abgeschlossen. 
Jetzt stehen wir hier beim Hotel für 10 Euro die Nacht und sitzen das Wetter aus. Hier ist es gar nicht wirklich schlecht. Es hat 15 Grad und wenn gerade kein Wind geht, ist es auch draußen angenehm. Das Blödwetter hängt im Gebirge und für Morgen ist es noch schlechter angesagt. Wir werden deshalb vermutlich auch morgen hier bleiben und wenn das Essen wirklich gut ist, ist das auch auszuhalten.
Ein bisschen nervig ist das Katzenvieh hier. Sie geht einem nicht von den Socken und wenn man sich hinsetzt, springt sie hoch und verkriecht sich im Inneren meiner Jacke. Da brummt es dann die ganze Zeit und sie bewegt sich nicht mehr.
Setzt man sie schließlich auf den Boden, versucht sie katzentypische Geräusche zu machen. Es kommt allerdings nur ein seltsamer Krächzton aus ihrem Hals.

Es ist auf jeden Fall ganz nett hier und man kann auch beim Lokal unter die Pergola sitzen, falls es regnet.
Die Sanitäranlagen entsprechen nicht ganz dem mitteleuropäischen Standard aber das sind wir ja schon gewohnt. Es gibt auf jeden Fall Duschen und Toiletten und mehr braucht man nicht.
Da wir schon kurz nach 12 Uhr da waren, hat sich C. einen Häppchenteller gerichtet. Bis zum Abendessen dauert es ja noch ein bisschen.
Neben der penetranten Katze läuft auch noch eine Hündin mit ihren 2 Jungen hier rum. Die interessieren sich aber wenigstens nicht für meine Jacke und nerven auch sonst nicht.


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