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Dienstag, 12. Oktober 2021

Autocamp Sirena-Camp Male Ciste

Gestern kam die Bora zurück. Das ist der verrückte Wind hier und der heißt wirklich "die" Bora. So was garstiges kann ja auch nur weiblich sein.

Auf jeden Fall wurden die Wolken weitestgehend verblasen und es gab einen wundschönen Sonnenuntergang.


Wir sind noch einmal ins Restaurant auf dem Campingplatz gegangen und haben dieses Mal Kinderportionen bestellt, nachdem wir am Vorabend mehr als die Hälfte zurückgehen lassen mussten, weil es einfach zu viel war. 
Die Musiker tauchten auch wieder auf und spielten zunächst ihre kroatischen Volkslieder. Wie ich ja gestern geschrieben hatte, geht da kein Hut rum und so habe ich einem der Musiker ein Scheinchen zugesteckt.
Das ging dann so weiter, dass erst die Wirtin kam, die Schnapsflaschen mit Gläsern auf den Tisch gestellt hat und anordnete, das ab sofort Selbstbedienung sei.

Die Musiker ergänzten ihre Volksliedersession dann um etliche Rockklassiker der 70er Jahre, so dass der ein oder andere Schnaps dran glauben musste, bis sie aufhörten.

Unsere Rechnung belief sich dann für das Essen mit einem halben Liter Wein auf unglaubliche 17 Euro.

Wenn wir nicht noch andere Pläne hätten, könnte man es hier noch eine Weile aushalten, würde aber vermutlich zum Alkoholiker.
Ja und in der Nacht konnte es "die" Bora dann wieder richtig. Dieser hässliche Wind nahm stetig zu und schüttelte unsere Karre die ganze Nacht durch. Nervig sind vor allem die heftigen Windschläge, die wie ein Rumms aus dem nichts aufs Auto treffen. Natürlich klappert dann auch noch die Abdeckung der Steckdose oder irgendein Kabel knallt immer ans Auto, so dass an erhohlsames Durchschlafen eher nicht zu denken ist. Den gleichen heftigen Wind hatten wir auch heute Morgen noch, obwohl es nahezu wolkenlos war und die Sonne schien.
Wenn man die WoMo-Tür aufgemacht hat, flog meistens schon irgendwas, z.B. das Geschirrhandtuch, einfach davon. 
Da wir eh weiter wollen, haben wir nach dem Frühstück gepackt und sind gegenüber der Rezeption erstmal hoch in den Berg gefahren.
Da gibt es eine kleine Straße, die oberhalb parallel zur Küstenstraße verläuft und seltsamerweise hatte es da oben überhaupt keinen Wind.
Die Schotterpiste war gut befahrbar und an einem Abzweig gab es eine weitere kleine Piste, die laut Google-Maps ebenfalls in unsere Richtung zurück nach Omiš führt und die haben wir natürlich genommen.
Nach 3km endete der Trip allerdings, weil wir durch diesen Höhenbegrenzer beim besten Willen nicht durchkommen.
Also wieder 3 km zurück und die andere Piste genommen.

Wir sind dann in Omiš vor der Brücke rechts abgebogen und das Flusstal entlang in Richtung Zadvarje gefahren. Bei einem der Stopps wurden wir gleich von 3 Katzen begrüßt.

Die Aussicht auf der Strecke war teilweise phänomenal.
In Zadvarje war gerade Markt. Die Händler hatten aber überwiegend altes Gerümpel und davon haben wir den Keller schon voll.

Von Zadvarje aus sind wir über Gornja Brela zurück zur Küstenstraße 8 und weiter nach Makarska gefahren.


Von dort fährt man weiter nach Tučepi und biegt dann nach links in den Biotovo Nationalpark ab.
Dort gibt es eine mautpflichtige Panoramastraße auf den 1762m hohen Jurepass und die wollten wir bei dem schönen Wetter unbedingt fahren.
Gleich beim Gate wurden wir von einem Ranger empfangen, der uns mitgeteilt hat, dass der Skywalk, der normalerweise im Eintrittspreis enthalten ist, wegen des heftigen Winds gesperrt wurde. Außerdem sei es da oben sehr kalt. Wir haben gefragt, ob wir trotzdem hochfahren dürfen und das war kein Problem. 60 Kuna Eintritt pro Person - rund 8 Euro - und es konnte losgehen.
Die Straße da hoch ist eine "Hansert"-Straße (nur für Insider).
Sie ist meistens nur einspurig, an vielen Stellen richtig eng aber es gibt auch ausreichend Ausweichstellen.
Da der Skywalk, der 12 km hinter dem Gate kommt, gesperrt war, waren auch kaum Fahrzeuge unterwegs.

Das Sträßchen schraubt sich über unzählige Serpentinen nach oben. Wir hatten bei der Einfahrt in den Park 16 Grad. Alle 200 Höhenmeter nahm die Temperatur um 2 Grad ab.
Die Ausblicke waren einfach fantastisch, weshalb ich einfach viele bilder von hier eingestellt habe.
2 km vor der Passhöhe hingen wir hinter diesem LKW, der massive Probleme hatte, um die Serpentinen zu kommen und auch immer aufpassen musste, dass er nicht an dem teilweisen überhängenden Fels streift.
Das waren gemütliche 2 km und wir hatten mehr Zeit zu schauen.



Als wir oben angekommen sind, hatten wir noch 4 Grad auf der Temperaturanzeige. Da der Wind da oben gar nicht so wild war, kam es uns nicht wirklich viel kälter als unten vor.

Der LKW hat wohl Material für die Station da oben gebracht. Als wir da standen und ein paar Fotos gemacht haben, fuhr ein Tanklaster aus der Station raus und quälte sich die Strecke nach unten. Den haben wir natürlich gerne vorgelassen, da ich mich mit einem Tanklaster an der Stoßstange auf diesen Straßen nicht wirklich wohl fühle.


Wir haben ihm lieber von oben zugeschaut, wie er da runtergeschlichen ist und dann kamen auch noch etliche PKW entgegen.

Nachdem der Tanklaster außer Sicht und die 3 PKW, die ihm entgegen kamen, oben waren, haben wir uns auf den Rückweg gemacht.
Hierbei habe ich zum ersten Mal die Bergabfahrhilfe in unserem Auto genutzt. Ganz praktisch das Teil. Die bremst selbständig und man muss sich nicht darum kümmern.

Einige Kilometer vor dem Parkausgang ist diese Berghütte mit einer ordentlichen Speisekarte. Zum richtig Essen war es uns noch zu früh...

...aber etwas Süßes für den Fahrer war schon drin nach der anstrengenden Kurbelei.
Mit dem Nutella-Pfannkuchen ging es das letzte Stück dann fast von alleine runter.
Von da unten haben wir mal ein Bild von Skywalk, der gesperrt war, gemacht. Er hat einen durchgehenden Glasboden und ich denke, da werden einige nicht wirklich darauf herumlaufen.
In der Kneipe haben wir uns per Google gleich den nächsten Platz ausgesucht, da es schon fast 16 Uhr war.
Wir haben uns für das kleine Camp Ciste in Drvenik entschieden, weil es recht gute Bewertungen hat und mit einem Preis von 20 Euro ebenfalls in Ordung ist.
Wir mussten bis dahin noch einmal rund 20 km auf der Küstenstraße weiter in Richtung Süden fahren. 
Die Dörfer da unterwegs haben alle ihre alten Ortskerne mit schönen Kirchen und oftmals alten Mauerresten. 
Leider wurden in vielen Dörfern riesige, richtig hässliche Hotelklötze hingebaut, was den Flair schon deutlich mindert. Da wurde oft übertrieben und die Bauten passen überhaupt nicht in die Landschaft.

Gegen 16.30 Uhr kamen wir auf dem Campingplatz an. Außer uns waren noch 5 Fahrzeuge da, sehr angenehm.
Wir konnten dann auch noch rund eine Stunde draußen sitzen. Dann war es mit "die" Bora, die sich zumindest ein bisschen zurückgenommen hatte, trotzdem wieder zu unlustig und wir haben uns ins Auto verzogen.

Während des Schreibens haben wir noch ein paar hübsche Sonnenuntergangsbilder gemacht. Die sind noch auf der Speicherkarte und werden morgen nachgereicht.
 

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