Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Camp Male Ciste - Brijesta

Heute Morgen war der Wind recht mäßig bei ca. 15 Grad.

Der Plan war ja, heute bei Naim über die Grenze nach Bosnien-Herzegowina zu fahren, um das 8km lange Stück, das bei Naim Kroatien unterbricht, zu durchfahren. 

Jetzt tauchte aber das Problem auf, dass auf unserem Campingplatz in der vergangenen Nacht 3 Allrad-Fahrzeuge standen und die uns berichtet haben, dass sie gar nicht durch Bosnien-Herzegowina gefahren sind sondern die Fähre bei Ploče genommen haben und die Halbinsel sehr schön sei. Also haben wir mal wieder unsere Route geändert und sind nach Ploče abgebogen.

Ploče ist so ziemlich die hässlichste Stadt, die ich bislang in Kroatien gesehen habe. Eigentlich besteht sie nur aus Bausünden.

Da wir noch einkaufen mussten, sind wir hier erst an den Lidl gefahren und haben unsere Vorräte gefüllt.

Dabei haben wir wohl etwas zu lange getrödelt und haben am Fährhafen eine negative Punktlandung hingelegt. Als wir ankamen, fuhr die Fähre gerade raus und am Ticketverkauf erfuhren wir, dass die nächste Fähre erst um 14.15 Uhr geht. Das war dann schon blöd, weil das noch rund 3 Stunden waren. Nach einigem Überlegen haben wir uns trotzdem für die Fähre entschieden und das Ticket gekauft. 

Jetzt war die Frage, was tun in den 3 Stunden. Wir sind ein paar Kilometer zurück gefahren, weil wir bei der Anfahrt dort eine schöne Ecke mit einigen Inseln  (siehe 1. Bild) gesehen hatten. 

Als wir da rumgekurvt sind, leuchtete plötzlich was Gelbes hinter den Büschen vor und es war wieder die Biene, die wir schon vor 2 Tagen getroffen hatten. Es war niemand da, da sie gerade auf Radtour waren aber es ist immer wieder erstaunlich, wie man sich trifft. Wenn wir sie gesucht hätten, hätten wir sie da hinten vermutlich nie gefunden.


Da es da hinten auch nichts mehr zu sehen gab, sind wir wieder in den Hafen gefahren und haben uns an der Fähre angestellt.

Dann kam das ultimative Suppenexperiment von C.

Sie meinte, wenn wir jetzt da rumstehen, kann ich ja schon mal die Gemüsebrühe mit Rindfleisch, die wir für heute gekauft hatten, richten. (C. : Der Blog-Schreiber hat keine Ahnung vom Kochen - Gemüsebrühe mit Rindfleisch, womöglich noch streng vegetarisch :-) ) Also schnippelte sie den Lauch, die Karotten und was weiß ich noch und kochte einen Topf voll Suppe mit ganz viel Rindfleisch.

Dann kam die Fähre um die Ecke und jetzt was tun mit einem Topf voller Suppe.

Eigentlich sollte er in den Eimer, aber das Ding war so heiß, dass es unmöglich war, den mit den Fingern da einzufädeln.

Er landete schließlich im Spülbecken und wurde dort so verkeilt, dass er sich nicht mehr bewegen konnte.

Die Fähre legte pünktlich ab, so dass wir die hässlichste Stadt Kroatiens hinter uns lassen konnten.

Zwischenzeitlich hatte es kaum noch Wind und es hatte 20 Grad im Schatten, so dass man super draußen sitzen konnte. Selbst bei der Überfahrt war es richtig warm.

Irgendwie hat die Landschaft hier was von der Ägais, wo wir normalerweise um diese Zeit rumturnen.




Die Überfahrt dauert ca. 1 Stunde und kostet rund 28 Euro. 

Das Schiff war noch nicht einmal zu einem Drittel gefüllt. So langsam merkt man, dass die Nachsaison begonnen hat.

Was jetzt noch fehlt, ist der Sprit. Nicht der Hochprozentige, den haben wir bei Lidl nachgetankt. 

Nur der Dieseltank ist nicht mehr sehr voll, weil wir eigentlich in Bosnien-Herzegowina tanken wollten. Da kostet Diesel nur 1,10 Euro und da wir da jetzt gar nicht hinkommen, müssen wir wohl morgen hier auf der Insel irgendwo ein paar Liter Sprit nachtanken.

Gegen 15 Uhr sind wir dann auf der Halbinsel angekommen, deren Namen ich nicht weiß (C. : Peljesac) . Selbst Google-Maps zeigt keinen Namen an. Genau genommen wissen wir somit gar nicht, wo wir gerade sind, ist ja aber auch egal.
Auf jeden Fall ist es hier richtig schön und wir sind auf Empfehlung der 3 Camper vom letzten Platz in Richtung Brijesta gefahren. 

Es ist absolut ruhig auf der Insel und Wohnmobile sieht man kaum noch.


Hier wird sehr viel Wein angebaut und jedes 2. Haus an der Straße ist eine Weinhandlung.
Hier sieht man im Hintergrund die neue Brücke, die Kroatien seit 2006 baut, damit sie im eigenen Land nicht mehr durch Bosnien-Herzegowina fahren müssen.

Die Bauarbeiten waren wegen der hohen Kosten mal eingestellt worden. Nachdem die EU nun den Hauptteil der Kosten übernommen hat, wird seit einiger Zeit weitergebaut und die Eröffnung der Strecke ist für Februar 2022 fest geplant.

Unseren heutigen Campingplatz, den Brejeska Dubrovnik Camping, haben wir ebenfalls auf Empfehlung der Camper von gestern angesteuert.

Der liegt super schön, hat nur 8 Stellplätze aber leider auch Baulärm vom Straßenbau der neuen Trasse.

Vor dem Campingplatz sind Muschelbänke und da wurde auch gerade "geerntet".

Wir stehen hier zwischen Mandarinenbäumen. Die Dinger sind leider noch nicht ganz reif, sonst hätten wir sie gleich gepflückt. 

Wir standen bei der Ankunft hier alleine, es kam dann aber vor einer halben Stunde tatsächlich noch ein Fischkopf aus Stade. Damit hatten wir hier in der abgelegenen Ecke nicht gerechnet.

Hier sieht man im Hntergrund die Straßenbaustelle und die haben bei unserer Ankunft noch ganz schön Krawall gemacht. Mehrere Bagger, die Fels abspitzen und das hallt so richtig schön durchs Tal. Punkt 18 Uhr haben sie allerdings die Arbeiten eingestellt und jetzt ist himmlische Ruhe hier.

Noch eine Anmerkung zum Schluss:

In der Gegend muss man unheimlich aufpassen, dass man sich nicht in das Mobilfunknetz von Bosnien-Herzegowina einbucht. C.'s Tablet blieb da immer schön in Kroatien, während meine beide Sim-Karten mit Gewalt in das bosnische Netz wollten. Das kann dann schon mal richtig teuer werden, weshalb wir die Datenverbindung gekappt und erstmal eine manuelle Netzsuche gestartet haben um sicher zu sein, dass wir im kroatischen Netz sind. Deshalb haben wir auch erst am Fährhafen nach der manuellen Einbuchung gesehen, dass Biene ihren Standort ja über WhatsApp gepostet hatte.

Es kann also einfach sein, dass wir in den nächsten Tagen nicht durchgehend erreichbar sind. in Richtung Dubrovnik ist der Korridor zwischen den Ländern so eng, dass wir tagsüber unsere mobile Daten lieber deaktivieren und erst am Abend schauen, ob wir ein EU-Netz bekommen.

 Ps:

Und was ich natürlich vergessen habe ist das Ergebnis des Suppenexperiments.

Es hat funktioniert. Obwohl wir hier bergauf-bergab noch 25km bis zum Campingplatz fahren mussten und es auch einige Schlaglöcher hatte, war die Suppe noch komplett im Topf. Kein Tropfen verschüttet, was natürlich an dem exzellenten Fahrer 😁 lag. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen