Vielleicht haben wir auch einfach nur Pech, aber das Abendessen gestern auf dem Platz war wieder ein ziemlicher Reinfall. Die wirklich nette und liebe Campingplatzbesitzerin hat sich alle Mühe gemacht und uns eine Gemüsepfanne, ein Kotelett und einen Riesentopf voll Nudeln hingestellt.
Die Gemüsepfanne wäre eigentlich richtig lecker gewesen, wenn da nicht so ein zimtähnliches Gewürz - keine Ahnung was das war - allen Gemüsegeschmack getötet hätte. Das Fleisch war durchsetzt mit Fett und Sehnen und trotzdem schaffen sie es hier, es so totzubraten, dass ein Wrigleys-Kaugummi edel ist. Wir haben uns dann mit dem hauseigenen Raki sattgegessen, der war ok..
Wir sind nach dem Frühstück auf die 12-West-Offroad-Strecke aus dem Hobo-Atlas gefahren. Das führt aus Peshkopi raus erstmal ein Stück über Teerstraßen. Da kommt man dann auch durch ein paar kleine Ortschaften und in einer stand diese Firma mit lauter Geschmacksverirrungen. Vielleicht gefällt das auch jemand aber in meinen Garten kommt das nicht.
Die gespeicherte Route aus dem Hobo-Atlas wollte uns kurz nach der Brücke hier rechts weg in diesen Weg lotsen. Da wollte ich aber partout nicht durch, weil das unseren Ogli noch mehr zerkratzt hätte. Maximal 2 Meter breit und nicht einmal 2 Meter hoch.
Die 12-West war dann ganz schön zu fahren, wenn auch nicht wirklich atemberaubend.
Ich habe es ja schon einmal geschrieben, wenn man so viele Eindrücke in kurzer Zeit hat, ist man auch ein bisschen verwöhnt. Würde man die Strecke als 1. Strecke im Urlaub fahren, wäre man vermutlich völlig begeistert.
Da steht dann auch mal ein Grab in der Landschaft und die Straße wird einfach drumrum gebaut.
Man fragt sich oft, wie die Leute da Leben und vor allem, von was. Aber überall hängt Wäsche draußen, das ziemlich einzige Erkennungsmerkmal, dass da tatsächlich jemand wohnt.
Und dann fährst du hier durchs Niemandsland und 32 km vor dem Ende der Hobo-Strecke kommst du um eine Kurve und da steht ein Top-Restaurant mit einer Fischzucht.
Richtig schön, alles vom Feinsten. Wir haben hier einen leckeren Espresso getrunken. Zum Fischessen war es uns noch zu früh.
Und wenn wir die alle hätten essen müssen, müssten wir vermutlich einige Monate hier bleiben.
Das Restaurant ist an der Grenze zum Nationalpark mit dem unaussprechlichen Namen auf dem Schild.
Zumindest steht dieses Schild gerade ein paar hundert Meter nach dem Restaurant an der Straße.
Es ging dann noch ein ganzes Stück auf der Schotterpiste weiter. Mal recht gute Abschnitte, dann wieder viele Löcher mit brauner Brühe gefüllt.
Irgendwie kommt der Streckenzustand auf den Bildern nie richtig zur Geltung. Es sieht auf einem bild immer ganz moderat aus aber teilweise ist der Straßenzustand schon recht schlecht.
Das Wetter blieb ganz schön. Die Strecke führt auf einen Pass so um die 1200 Meter. Da oben hatten wir ca. 11 Grad.
Wir kamen dann wieder ins Tal bei Librazhd und wollten uns hier eigentlich einen Stellplatz suchen. Die Gegend ist allerdings sehr dicht besiedelt und da wollten wir nirgends in der Nähe von Häusern hinstehen.
Nach einer Google-Suche haben wir den Camping Fridolin in Labinot-Fushë entdeckt, der für 10 Euro sehr gute Sanitäreinrichtungen, Strom, WLAN, Waschmaschine und alles bietet. Wir sind die 19 km Umweg dahin gefahren und da wurde uns, nachdem wir einen Kaffee und einen Schnaps trinken mussten, die 85-jährige Oma vorgestellt. Sie hat dann auch kurz nach der Ankuft die ganze Hühnerschar, die da rumrennt, gefüttert. Hier hatte es 22 Grad. So warm hatten wir es schon länger nicht mehr.
Gegenüber vom Campingplatz sind etliche Verkaufsstände. C. musste da natürlich gleich shoppen gehen.
Ok, es war nur etwas Gemüse für das Abendessen aber eigentlich hätte sie am liebsten den Stand leergekauft.
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